Uralkali Bergwerk Ust-Jaiwa

Teufen von zwei Gefrierschächten für das Uralkali Bergwerk Ust-Jaiwa in Russland

Auftraggeber

Uralkali

Ort

Berezniki, Region Perm, Russland

Ausführungszeitraum

März 2012

bis Dezember 2019

Ein herausragendes Bauprojekt in Russland

REDPATH DEILMANN (ehemals Deilmann-Haniel) wurde 2012 mit dem Bau von zwei Gefrierschächte für das Uralkali Bergwerk Ust-Jaiwa in Russland beauftragt. Die Schächte haben einen Durchmesser von 8 Metern und wurden mit dem Bohr- und Sprengverfahren geteuft. Sie liegen 150 Meter voneinander entfernt. Schacht 1 erreicht eine Teufe von 465 Metern, und Schacht 2 eine Teufe von 422 Metern. Zur Stabilisierung des wasserführenden Deckgebirges wurde der Boden bis 245 Meter tief gefroren.

Standort und klimatische Herausforderungen

Das Bergwerk Ust-Jaiwa befindet sich in der Region Berezniki–Solikamsk, etwa 200 Kilometer nördlich von Perm, auf der Westseite des Uralgebirges. Die extremen Temperaturen, die im Winter bis zu -47 °C erreichen, erfordern eine robuste Bauweise und spezielle Schutzmaßnahmen für die Infrastruktur und das Personal.

Bedeutung des Projekts für die Kaliproduktion

Das Bergwerk fördert jährlich rund 10 Millionen Tonnen Erz und trägt erheblich zur Gesamtproduktion von Uralkali bei. Damit unterstützt es die wachsende Nachfrage nach Kali in der Landwirtschaft, die durch Bevölkerungswachstum und steigenden Wohlstand getrieben wird.

 

Das Ust-Jaiwa-Projekt zeichnet sich durch seine innovativen Abdichtungstechniken aus, die schnelle Einbauten ermöglichten und eine hohe Sicherheit gegen Wassereinbrüche bieten. Dank präziser Planung und der Anpassung an extreme klimatische Bedingungen setzte REDPATH DEILMANN hier neue Standards im internationalen Schachtbau.

Projektplanung und Genehmigungsphase

REDPATH DEILMANN begann im Jahr 2009 mit den Planungen. Geotechnische und hydrogeologische Untersuchungen dienten als Grundlage für die detaillierte Projektplanung. Nach enger Zusammenarbeit mit russischen Behörden und Partnern erhielt REDPATH DEILMANN als erstes ausländisches Schachtbauunternehmen in Russland die Baugenehmigung.

Bauphasen im Überblick

Phase 1: Vorbereitungen und Einrichtung (2009–2010)

In diesem Zeitraum plante REDPATH DEILMANN alle temporären und endgültigen Installationen sowie Schachteinbauten. Dabei fanden enge Abstimmungen mit Uralkali, Gipronickel und Gallurgia statt. Vorbereitend für den Baubeginn wurden erforderliche technischen Anlagen und temporäre Gebäude errichtet.

Phase 2: Installation der übertägigen Anlagen (März 2012–August 2014)

Im März 2012 begann die Errichtung der übertägigen Teufanlagen. Dazu gehören:

  • Fördermaschinen mit einer Seilgeschwindigkeit von bis zu 6 m/s,
  • Fördergerüste mit Höhen von 56,2 m und 52,55 m,
  • Gefrier- und Kompressorhallen sowie Lagerräume und Sozialgebäude.

Die übertägigen Anlagen wurden für extreme Klimabedingungen ausgelegt und gemäß russischer Normen ausgeführt.

Phase 3: Gefrierschächte und Abteufen (Dezember 2013–Mai 2017)

Der Schachtbau erfolgte in mehreren Schritten:

  1. Abteufen der Vorschächte auf etwa 40 Meter
  2. Installation der Teufausrüstung und Aufbau der Arbeitsbühnen
  3. Gefrierarbeiten bis zu einer Teufe von 245 Metern zur Stabilisierung des wasserführenden Deckgebirges
  4. Betonierung mit einer komprimierbaren Hinterfüllung und Abdichtungsarbeiten zur Sicherung gegen Wasserzutritt
  5. Einbau von Tübbingen und Keilkränzen zur Abdichtung und Stabilisierung

 

Beide Schächte wurden mit einem Zeitabstand von sechs Monaten parallel abgeteuft. Die Arbeiten an Schacht 1 endeten im Januar 2017, die an Schacht 2 im April 2017.

Phase 4: Schachtbau und Fertigstellung (Mai 2017–Dezember 2019)

Ab Mai 2017 folgte der Ausbau beider Schächte:

  • Einbauten für Fördermittel
  • Installationen zur Medienversorgung
  • Zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen in Übergangszonen zwischen wasserführenden und Kalischichten

Alle Arbeiten erfolgten bei bis zu -47 °C und erforderten höchste Präzision. Das Projekt wurde im Dezember 2019 erfolgreich abgeschlossen.

Projektdetails

Technische Daten im Überblick

  • Lichter Durchmesser der Schächte: 8 m
  • Gefrierteufe: 245 m
  • 45 Gefrierbohrlöcher/Schacht
  • Abstand der beiden Schächte: 150 m
  • Teufe Schacht 1: 465 m
  • Teufe Schacht 2: 422 m
  • Schachtausbau im Deckgebirge: gusseiserner Tübbingausbau
  • Schachtausbau im Salinar: Ortbetonschale mit Quetschfuge
  • Schacht 1: Förderschacht mit zwei Doppel-Skip-Förderung und vier Füllörtern bei 395 m, 450 m, 485 m und Sumpf 522 m
  • Schacht 2: Service-Schacht für Seilfahrt und Materialtransport und drei Füllörtern bei 388 m, 398 m und Sumpf 422 m

Besondere Herausforderungen und Innovationen

  • Bauausführung bei Außentemperaturen bis -47 °C

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