Erkundungsbergwerk Gorleben

Rückbau und Verfüllung der horizontalen Bereiche des Bergwerks

Auftraggeber

BGE (Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH)

Organisation

ARGE Verfüllung Gorleben

Ort

Gorleben, Deutschland

Ausführungszeitraum

2023

bis vsl. 2026

Im August 2023 erhielt REDPATH DEILMANN gemeinsam mit einem Partner den Auftrag zur Verwahrung des Erkundungsbergwerks Gorleben. Der Auftrag umfasst das Verfüllen der horizontalen Bereiche des Bergwerks. Das Ziel besteht darin, das Bergwerk sicher zu schließen und den ursprünglichen Zustand (grüne Wiese) wiederherzustellen.

Technischer Ablauf

Die oberirdische Salzhalde, die während der Auffahrung entstand, wird zurückgebaut. Das Salz dient als Versatzmaterial für die Verfüllung des Grubengebäudes. Rund 340.000 Tonnen Material werden abgetragen, verladen und unter Tage transportiert. Dort wird es zwischengelagert und anschließend mit Muldenkippern in den Verfüllungsbereich gebracht. Ein Kettenlader verteilt das Salz. Diese Methode minimiert den Eingriff in die Umwelt und trägt zu einer nachhaltigen Schließung bei.

Strecken des Erkundungsbergwerks Gorleben

Im Jahr 1977 wurde der Salzstock Gorleben als potenzieller Endlagerstandort vorgeschlagen. In den 1980er Jahren begannen die Bauarbeiten. Im Jahr 1986 wurde der erste Kübel aus Schacht Gorleben 1 gefördert. Insgesamt wurden rund 8 Kilometer Strecken und zahlreiche Bohrungen zur Erkundung angelegt. Aufgrund politischer Entscheidungen und Moratorien wurde der Betrieb jedoch mehrfach unterbrochen und schließlich im Jahr 2013 endgültig eingestellt.

Standort und Hintergrund

Das Erkundungsbergwerk Gorleben liegt im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen. Es wurde zur Erkundung des Salzstockes Gorleben als potenzieller Standort für ein Endlager für radioaktive Abfälle angelegt. Aufgrund geowissenschaftlicher Abwägungskriterien wird Gorleben 2020 als Endlagerstandort jedoch ausgeschlossen.

Geologie und Sicherheitsanforderungen

Das Deckgebirge des Bergwerks ist bis zu einer Tiefe von 250 m wasserführend und instabil. Darunter erstreckt sich ein Salzstock bis in eine Tiefe von 3.500 m. Für die Arbeiten gelten strenge strahlenschutz- und bergrechtliche Vorschriften, um Sicherheit und Umweltschutz zu gewährleisten.

Arbeitsumfang und Herausforderungen

Die Verfüllung des Grubengebäudes umfasst ca. 248.000 m³. Dazu gehören Planungsleistungen, der Rückbau technischer Einrichtungen und der Transport des Haldenmaterials unter Tage. Dabei werden mehr als 300.000 t Material sicher eingebaut. Es sind hohe Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Die Wiederverwertung der Salzhalde als Versatzmaterial unterstützt das Ziel, den Ursprungszustand (grüne Wiese) wiederherzustellen. Durch die Nutzung vorhandener Ressourcen werden Umweltbelastungen minimiert. Strenge Auflagen sorgen dafür, dass die Arbeiten nachhaltig und umweltschonend durchgeführt werden.

Projektdetails

Auftragsumfang

  • Vollständige Verfüllung der Grubenräume des Bergwerks Gorleben mit Haldenmaterial
  • Planungs- und Genehmigungsplanungsleistungen sowie Ausführungs-, Werk- und Montageplanungen
  • Rückbau der im Grubengebäude befindlichen Einrichtungen
  • Transport nach Untertage
  • Einbauen des Haldenmaterials in das Grubengebäude

Technische Daten im Überblick

  • Verfüllmasse: über 340.000 t

Besonderheiten

  • Strenge Umweltschutzauflagen
  • Wasserführendes, nicht standfestes Deckgebirge bis 250 m Teufe, darunter Salzstock bis 3.500 m Teufe

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